Abi Shek
Das Schwarz verstärkt das Weiß, das Weiße fokussiere das Schwarze. Wenn Blau mitmischt, wird es transparent, nicht mehr greifbar. So zeigt der israelische in Rehovot geborene und in Stuttgart lebende Künstler Bilder in Anlehnung an eine mittelalterliche Tierdichtung, die tatsächliche oder vermutete Eigenschaften von Tieren allegorisch mit der christlichen Heilslehre verbindet und moralisiert.
Abi Shek ist Bildhauer. Kein Maler, wie er betont. Seine Zeichnungen grafische Arbeiten. Zweidimensionale Skulpturen, gezeichnet von der Kunst des Weglassens. Schlangen, Raben, Tiere mit Hörnern – sie alle treten kraftvoll, aber laut- und geräuschlos in Erscheinung, tauchen auf wie Fabelwesen. Ihre Formen sind Ausdruck, sind Körpersprache, sind visuelle Formen von Emotionen und Eigenschaften. Namenlos und wert-frei. Abi Shek gibt ihnen keine Titel, weil sie in aller Stille für sich selbst sprechen. Es sind reduzierte und pointierte, schwarze und schwerelose Kleckse mit markanten Konturen. Keine Bilderrätsel, aber rätselhafte Bilder. Magisch irgendwie.