Aufbruch im Osten
Künstler
Harald Schmitt
Streik auf der Danziger Lenin Werft 1980, Friedensgottesdienst in Dresden 1982 und Demonstrationen in Prag 1989: Harald Schmitt ist mit seiner Kamera dabei, als in Osteuropa und in der DDR das kommunistische System ins Wanken gerät.
Im August 1980 beobachtet Harald Schmitt Streikführer Lech Wałęsa und Werftarbeiter in Danzig bei ihrem Kampf für freie Gewerkschaften. Von 1977 bis 1983 verfolgt er in der DDR, wie stiller Protest und Friedensinitiativen in Ost-Berlin und Dresden beginnen. Auf dem Wenzelsplatz in Prag versammeln sich im November 1989 täglich tausende Menschen und demonstrieren gegen Polizeiterror und Unfreiheit. Mit seinem feinen Gespür für Symbole hält Schmitt klirrende Schlüsselbunde fest, die Menschen als Zeichen des Protests tragen. In Riga und Vilnius erlebt er, wie die baltischen Länder auf Eigenständigkeit und Loslösung von der Sowjetunion drängen. Als Moskauer Demonstranten nach dem Putsch 1991 die sowjetische durch die russische Flagge ersetzen, drückt Harald Schmitt auf den Auslöser.
Der 1948 geborene Harald Schmitt arbeitet nach seiner Ausbildung als Sportfotograf und politischer Fotograf in München und Bonn. Von 1977 bis 2011 ist er in Hamburg festangestellter Fotoreporter beim „Stern“. Seit 2011 arbeitet er freischaffend.