Die Universität Leipzig und die Reformation — Sonderöffnung der Kunstsammlung im Rektoratsgebäude


Die Reformation bewirkte eine Modernisierung der Gesellschaft, an der die Universitäten maßgeblich beteiligt waren. Auch sie verbreiteten das reformatori-sche Gedankengut und formten die akademischen Eliten der kommenden Generationen. Die Ausstellung beginnt mit einem Rückblick auf die vorreformatorische, katholische Universität Leipzig und das örtliche Dominikanerkloster. Luthers Gegenspieler, der Ablassprediger Johann Tetzel, war eine Zeit lang Lehrer am Kloster St. Pauli. Klösterliche Kunstwerke und Andachtsbilder verdeutlichen die Glaubenswelt dieser Zeit. Nach der Reformation vollzieht die Universität einen grundlegenden Wandel. Die Übereignung der Klostergebäude und weiteren Grundbesitzes durch Kurfürst Moritz stellen die Hochschule finanziell auf eine neue Grundlage. Zentrale universitäre Ämter werden mit Vertretern der neuen Konfession besetzt. Es folgt eine humanistische Bildungsreform, an der Philipp Melanchthon besonderen Anteil hat. Die theologische Fakultät entwickelt sich zu einer der wichtigsten Institutionen der lutherischen Orthodoxie. In den Bildwelten der Epitaphien zeigt sich eindrucksvoll der geistige Wandel der Gelehrten zum evangelischen Glauben. Die Ausstellung schließt mit einer Betrachtung der Reformations-Rezeption aus der Zeit der DDR: Gezeigt werden Darstellungen des Bauernkriegs in Gemälden und Graphiken der Leipziger Schule.