Kluge Köpfe — Die Professorengalerie der Universitätsbibliothek Leipzig 1600-1800
Die barocke Professorengalerie, die zu den unbekannten Schätzen der Kunstsammlung der Universität zählt, wurde ab 1600 für die 1543 begründete Universitätsbibliothek im Mittelpaulinum angelegt. Zusätzlich zu älteren Portraitbeständen entstand eine einheitliche Bildnisgalerie damaliger Professoren. Insbesondere der Aufruf des Bibliotheksdirektors Joachim Feller (1638 – 1691) von 1679 bewirkte ein starkes Wachstum der Bestände, die hier erstmals wieder als Galeriezusammenhang erfahrbar werden.
Nach Abriß des Mittelpaulinums 1894 wurden einzelne Gemälde in der neu errichteten Bibliotheca Albertina gezeigt. Nach Magazinierung im Zweiten Weltkrieg stellte man ausgewählte Werke wieder aus; vieles jedoch verblieb im Depot. Die Kustodie begann 2010, die Werke zu restaurieren und in kunsthistorischen Seminaren zu erforschen. Seit 2016 werden ausgewählte Stücke auf dem innerstädtischen Campus am Augustusplatz präsentiert. Die Sonderausstellung thematisiert Entstehungsgeschichte, Anbringungsort, materielle Beschaffenheit der Bilder, Zuschreibungsfragen, Vereinheitlichungskampagnen sowie die Selbstdarstellung in anderen Medien wie Epitaphien, Matrikelblättern oder Kupferstichen. In der Tat lernen wir einige in der Universitätskirche durch Epitaphien erinnerte Persönlichkeiten im Bildnis kennen.
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Vernissage,