Mythos Wagner — Der Wagnerismus in der italienischen Kunst um 1900 und in der deutschen Gegenwartskunst
Künstler
Mariano Fortuny, Markus Lüpertz, Anselm Kiefer, Jonathan Meese, Thorsten Brinkmann
Richard Wagner gilt als Inbegriff deutscher Kultur, als Genie, welches das kulturelle Geschehen in Europa bis heute prägt. Dabei übt seine Verarbeitung deutscher Mythen eine anhaltende Faszination auf seine Leser und Zuhörer, aber auch auf bildende Künstler aus, die den Komponisten bereits zu seiner Zeit enthusiastisch feierten. Für deutsche Gegenwartskünstler nimmt Wagner eine Sonderstellung ein. Seit den 1960er Jahren setzen sie sich verstärkt mit einem problematischen Aspekt der Wagner-Rezeption auseinander, der Vereinnahmung seines Werks durch die Nationalsozialisten, während sie Richard Wagner in jüngerer Zeit als zum Mythos avancierte Kunstfigur betrachten, deren Exzentrizität zum künstlerischen Vergleich herausfordert.
Die Ausstellung „Mythos Wagner. Der Wagnerismus in der italienischen Kunst um 1900 und in der deutschen Gegenwartskunst“ widmet sich den unterschiedlichen Facetten der Wagner-Rezeption am Beispiel der italienischen Kunst des 19. Jahrhunderts und der zeitgenössischen deutschen Kunst. Kunstwerke von Mariano Fortuny, Markus Lüpertz, Anselm Kiefer, Jonathan Meese und Thorsten Brinkmann offenbaren Wagners große, weit über die Grenzen Deutschlands hinausreichende Bedeutung für bildende Künstler, die von pathetischer Bewunderung über die Befragung der Aktualität der Wagnerschen Mythen bis zum Spiel mit stereotypen Vorstellungen über Deutschland reicht.