Nicole Kegel studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, u.a. bei Neo Rauch. Sie war Meisterschülerin bei Professor Arno Rink und lebt jetzt als freie Künstlerin in Leipzig. Aktuell schöpft sie ihre Bildwelten aus Filmstills, Fotografien und Videos – aus jenem Material also, das uns in der allgegenwärtigen medialen Welt beständig umgibt. Über das Medium Malerei wagt die Künstlerin so den Brückenschlag zwischen Alltags- und Hochkultur. Das Szenische prägt ihre Arbeiten, wobei immer der einzelne Moment, durch das Heraustrennen aus dem Kontext, eine Erhöhung erfährt. Die Kontur eines Schmetterlings, die Nackenlinie eines Mannes, der mitternächtliche Moment der Erschöpfung nach einem Fest oder einem einsamen Abend wollen vom Betrachter entschlüsselt und weitergedacht werden. Vielleicht warten zwei Menschen auf einem Sofa, gefangen in ihrer Geschichte, genau darauf – auf ein Zeichen. Vielleicht verdeutlichen die urbane Kühle einer Stadtlandschaft, der leere Blick einer Frau, der Wolf im Käfig aber auch das Gegenteil – die Abwesenheit solch heilbringender Signets einer höheren Macht. Die Künstlerin glaubt nicht an einfache Wahrheiten und vermeintliche Sicherheiten. Aber dafür an die Kraft des Innehaltens, des Erinnerns, vielleicht der Liebe. Daraus, aus dieser Energie, speisen sich ihre Bilder, wachsen die Zeichen, die Motive und Wunder.

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