Stateless


Künstler
Shimon Attie

Stateless (2017) ist die erste deutsche Soloausstellung des New Yorker Künstlers Shimon Attie seit seinem gefeierten Projekt The Writing on the Wall in den frühen neunziger Jahren. Stateless beschäftigt sich mit den Themen Flucht, Verlust und Zugehörigkeit. Hauptbestandteil des dreiteiligen Projekts ist die gleichnamige 7-minütige Videoinstallation, die von der Erfahrung syrischer Flüchtlinge berichtet, welche aus ihrem vom Krieg zerrissenen Land geflohen sind und sich auf die lebensbedrohliche Reise nach Europa begeben haben. Die Fotoausstellung Facts on the Ground (2013–14) taucht in die physischen, politischen und psychologischen Landschaften Israels und Palästinas ein, in denen die Vermittlung einer Zweistaaten-Lösung immer noch aktuelles Thema ist. The Writing on The Wall (1992–93) erläutert das alltägliche Leben einer weniger wohlhabenden deutsch-jüdischen Gemeinschaft im Berliner Scheunenviertel, der 1938 die polnische Staatsangehörigkeit von den Nazis entzogen worden ist. Stateless wurde speziell für die ehemalige Kesselhalle im Kunstkraftwerk Leipzig konzipiert. Die Filmsequenzen folgen dem Schicksal der Protagonisten bei ihrem Spiel am Roulette-Tisch. Die Installation umfasst einen großen, freischwebenden Bildschirm und einen speziell angefertigten Teppich, bedruckt mit dem Zahlenraster des Glückspiels Roulette. Kuratorin: Stéphanie Delcroix