Urbs accommodata
Künstler
Marcel van Beek
Die klimaangepasste Stadt („urbs accommodata“) trotzt Wetter-extremen wie Hitze, Dürre und Starkregen und beugt Gefahren wie Hochwasser erfolgreich vor. Sie muss dazu die Elemente Wasser und Natur in der Stadt neu organisieren und ihnen zusätzlichen Raum geben, sei es als Stadt- oder Dachgrün oder aber als neue Retentionsfläche für Starkregen oder Hochwasser. Technische und naturbasierte Lösungen der Anpassung stehen dabei im Widerstreit.
Dieser Stadtumbau kreiert neue Landnutzungskonflikte, da Flächen umgenutzt werden müssen und nicht für neuen Wohnraum oder Landwirtschaft zur Verfügung stehen. Andere Anpassungen können, vor allem bei technischen Lösungen, das Landschaftsbild oder die Gewässer beeinträchtigen (z. B. Deiche).
Der Leipziger Künstler Marcel van Beek nimmt sich der Thematik mit großformatigen Fotografien überwiegend aus dem Leipziger Stadtbild an. Er zeigt nicht nur gelungene Beispiele harmonischer Stadtentwicklung in der Klimaanpassung (etwa die Neugestaltung des Karl-Heine-Kanals, sondern auch Konflikte und Herausforderungen – bis hin zu groteskem Scheitern (dachbegrünter Hamburger Hochbunker). Er hält damit Abstand zu affirmativer Klima-Kunst und lädt vielmehr ein zur kritischen Reflexion der notwendigen Veränderungen, die nicht konfliktfrei zu gestalten sind.