Assoziationsraum Wunderkammer — Zeitgenössische Künste zur Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen Internationale Kunstausstellung in Kooperation mit der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle


Die Wunderkammer verkörpert ein enzyklopädisches Modell der Welterfassung und -erklärung. Sie ist ein Ort der Sammlung und Systematisierung, der Forschung sowie der unwillkürlichen und assoziativen Verknüpfung von Dingen heterogener Herkunft. Alumnis der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und ihre internationalen Partnerinnen und Partner nehmen die barocke Wunderkammer der Franckeschen Stiftungen zum Anlass, Prinzipien der Kunst- und Naturalienkammer zu reflektieren und den Denkraum einer multimedial ausgerichteten und global vernetzten künstlerischen Produktion aufzuspannen. Die Ausstellung verbindet das große, universale und enzyklopädische Modell mit dem Kleinen, den Alltagsfundstücken, den individuellen Geschichten und den verflochtenen Wegen der künstlerischen Recherche. Sie bringt im assoziativen Nebeneinander die Ikonographie des Materials und die Sprache der Dinge zum Klingen. Sie greift das wilde Denken der Findenden auf, banale Stücke in neuen Konstellationen sowie wundersame und erstaunliche Gebilde werden gezeigt, schließlich Objekte und Filme, die Geschichten erzählen. Erbauliches gesellt sich zu Kuriosem, Lehrreiches mündet in Visionärem. Dabei werden Prozesse und Objekte kultureller Hybridisierung, der Kolonialisierung und die diese mit bedingenden Reiserouten sichtbar. Die Ausstellung stellt einen assoziativen Raum voller Verweisgeflechte vor – analog einer Wunderkammer.