Auslöschung eines Blicks — Ich trage meine Wunden offen


Künstler
Gabriele Stötzer

Mit ihren künstlerischen Selbsterkundungen und -behauptungen agiert die Künstlerin Stötzer seit Ende der 1970er-Jahre in einem unermüdlichen Mit-sich-Ringen als Frau, Schriftstellerin und bildende Künstlerin und hat sich immer wieder neu gegen kulturelle, gesellschaftliche wie auch politische Widerstände behaupten müssen. Ob Malerei, Zeichnung, Fotografie, Keramik oder Textilkunst, ob Performance, Filme, Texte oder Modeobjekte – Stötzers Arbeiten richten sich gegen eine vom damaligen System DDR betriebene Auslöschung der individuellen Persönlichkeit sowie gegen gängige Geschlechterrollen und kulturelle Normen. Im Fokus ihres Werkes steht der weibliche Körper, der provozierend und herausfordernd fern von den Vorstellungen des Maskulinen und fern von einem tradierten Kunstbegriff agiert. Die Ausstellung im Kunsthaus Erfurt wird auf vier Ausstellungsebenen der Galerie erstmalig eine dezidierte Übersicht über die unterschiedlichen Schaffensbereiche der Künstlerin zeigen und neben Malerei, Zeichnung, Fotografie, auch das Künstlerbuch, Keramik, Textil sowie Installation, Film und Text präsentieren, die zwischen 1978 und 2023 entstanden sind.