„Der frühe Vogel fliegt“ erzählt von einer Heterotopie. Es zeigt Möglichkeiten auf, die in einem Raum entstehen können, in dem körperliche und gesellschaftliche Standards nicht existieren. Nicht das Wurmfangen ist das Ziel des Vogels, sondern das Erlebnis des Fliegens: auf eine unmittelbare Weise, außerhalb von Zeitgefühl und der Logik des Erwartbaren. Da entstehen schäumend überflutete Badezimmer, in einen Wald verwandelte Schlafzimmer voller Äste und Laub, Spaziergänge am Meer, die in voller Montur ins Wasser und wieder hinaus führen. Diese Momente schleudern von der eigenen Wahrnehmung in eine völlig andere. Die Realität wird brüchig, sie bekommt Löcher – alles könnte auch ganz anders sein. Die Ausstellung „Der frühe Vogel fliegt“ zeigt Fotografien der in Berlin und Leipzig lebenden Künstlerin Lysann Buschbeck, die in den letzten 15 Jahren, auf Ferien- freizeiten von Jugendlichen mit Handicap entstanden sind. 2018 erschien unter gleichem Titel eine Publikation im hesperus print* Verlag Dresden.

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