Johann Friedrich Bause und der Porträtstich im 18. Jahrhundert
Künstler
Johann Friedrich Bause
Anlässlich des 200. Todestages von Johann Friedrich Bause (1738–1814) ehrt die Kustodie der Universität Leipzig den Künstler mit einer Ausstellung. Die in Kooperation mit der Universität Trier erarbeitete Schau ist die erste überhaupt, die sich diesem bedeutenden Kupferstecher widmet: Lange Zeit in Vergessenheit geraten, gilt der aus Halle stammende Bause heute als einer der wichtigsten deutschen Kupferstecher, gehörte er doch zu den bedeutendsten Künstlern der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Überwiegend fertigte er Porträts geistiger und literarischer Größen, unter anderem Gottfried Wilhelm von Leibniz (1646–1716), Christian Fürchtegott Gellert (1715–1769), Moses Mendelssohn (1729–1786), Christian Ludwig von Hagedorn (1712–1780) und Christian Felix Weiße (1726–1804) an. Als Vorlage dienten ihm in erster Linie Gemälde des berühmten sächsischen Porträtmalers Anton Graff, nach dessen Vorbild er allein 45 Bildnisse reproduzierte. Die Ausstellung beleuchtet die künstlerischen Vorbilder Bauses, seine Einbindung in den Kunst- und Kulturraum Leipzig durch seine Tätigkeit als Professor für Kupferstich an der Kunstakademie und die Rezeption seiner Kunst in späterer Zeit. Auch der Wandel der Porträtdarstellung in einer Epoche der gesellschaftlichen Umbrüche, dem beginnenden Zeitalter der Aufklärung, wird thematisiert.