Protagonist der Moderne in Halle — Erwin Hahs
Künstler
Erwin Hahs
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im Jahr 2015 widmet das Kunstforum Halle vom 2. Dezember 2014 bis 1. Februar 2015 dem facettenreichen Lebenswerk des Malers, Grafikers und Lehrers Erwin Hahs eine umfassende Ausstellung.
Dem Berliner Erwin Hahs, der wesentliche Impulse von Cäsar Klein empfing, bei Emil Rudolf Weiss studierte, erste Aufträge von Walter Gropius und Wilhelm Kreis erhielt, wurde Halle an der Saale ab 1919 zur Wahlheimat für viele Jahre. Als Vertreter der Klassischen Moderne und charismatische Persönlichkeit hatte er als Leiter der Malklasse maßgeblichen Anteil am Ausbau der Kunstschule Burg Giebichenstein – nicht zuletzt in Korrelation zum Bauhaus – und der Entstehung einer spezifisch halleschen Malerei. Im Nationalsozialismus und im Zuge der Formalismus-Debatte wurde er jedoch zweimal aus dem Amt gedrängt
und als Künstler diskriminiert. In diesen Zeiten entstanden Bilder des inneren Widerstandes.
Die enge Zusammenarbeit von Malern, Bildhauern und Architekten und die Idee des Gesamtkunstwerkes vertrat Erwin Hahs Zeit seines Wirkens als Künstler und Pädagoge. Er gehört zu den wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten der Saalestadt. Einer seiner Schüler schrieb 1968 an Hahs’ Töchter: „Es gibt Menschen, die einem in allen Lebenssituationen gegenwärtig sind und bleiben“.