Der Leipziger Fotojournalist Sylvio Hoffmann bereiste 2014 bis 2016 Krisen- und Kriegsgebiete der Türkei, in Syrien und im Irak. Der 28-jährige Fotograf dokumentiert einen der zentralen Konflikte der Gegenwart und gibt eindrucksvolle Einblicke in das Leben der Menschen. Die Fotografien zeigen die Folgen des syrischen Bürgerkriegs: Menschen auf der Flucht in das türkische Nachbarland und nach Europa, die zugespitzte Lage im Süden und Osten der Türkei und den Kampf gegen den Islamischen Staat (IS). Die Zerstörungen, das Leid und die Gleichzeitigkeit von Krieg und Alltag sind beklemmend. Für seine Arbeit nimmt Hoffmann persönliche Grenzerfahrungen in Kauf. Der wertungsfreie Blick des Fotografen bietet beeindruckende Innensichten. Porträts stolzer Kämpfer und Kämpferinnen, Momente der Bedrohung des alltäglichen Lebens sowie der Verzweiflung und Hoffnung lenken die Aufmerksamkeit auf die Menschen. Berührend sind inmitten all des Leids „stille“ Momente: Ruhepausen an der Front, nachdenkliche Kämpfer und in Trümmern spielende Kinder. Häufig fällt die Ästhetik der Bilder ins Auge, die in hartem Kontrast zu deren Inhalt steht. Die vielschichtigen Fotografien verbinden nicht selten dokumentarischen mit künstlerischem Anspruch und regen zur Beschäftigung mit dem Thema an.

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