at sixes and sevens (von links nach schräg)
Künstler
Kateřina Šedá
Kateřina Šedá interessiert sich für kollektive Prozesse und für das Potenzial derjenigen, die ihre AkteurInnen sind und/oder zu jenen werden. Sie hinterfragt Gewohnheiten und sucht nach Alternativen. Dabei ist ihre unmittelbare Umgebung oft Ausgangspunkt künstlerischer Handlungen: Im Jahr 2011 wurde sie von einem 14-jährigen Schüler aus Zastávka, einer Kleinstadt in der Nähe von Brno, kontaktiert. Gemeinsam mit fünf FreundInnen wollte er an der Wahrnehmung der Stadt, in der sie zur Schule gehen, etwas verändern. Beeindruckt von der Initiative der Jugendlichen, startete Šedá mit ihnen eine künstlerische Feldforschung. Zastávka als ein Ort ohne Zentrum und ohne perspektivische Ausrichtung gewann im Zuge dieser Auseinandersetzung immer mehr Modellcharakter.
In der Ausstellung >at sixes and sevens< geht es also um Veränderungen und die Möglichkeit, diese zu denken und spielerisch zu erproben. Der Titel umschreibt einen Zustand des Durcheinanders, des Potenziellen und impliziert einen offenen Prozess. Die veränderbare Architektur des GfZK-Neubaus, die viele Bezüge zum Außenraum ermöglicht und deren Räume auf vielfältige Weise miteinander in Dialog treten, wird zum Rahmen eines kühnen Experiments: Gemeinsam mit den sechs Jugendlichen hat Kateřina Šedá im Ausstellungsraum ein begehbares und interaktives Stadtbild von Zastávka realisiert. Dabei geht es weniger um eine akribische räumliche Rekonstruktion. Vielmehr werden die individuellen Ansätze der Beteiligten, die Fragen und Erkenntnisse der gemeinsamen Feldforschung und die sozialen Interaktionen in diesem Arbeitsprozess dargestellt. Gleichzeitig integriert Kateřina Šedá einige frühere partizipative und ortsspezifische Projekte in die Struktur des All-overs der Ausstellung >at sixes and sevens<.