Gaudiopolis — Attempts at a Joyful Society
Künstler
Gabo Camnitzer, Uta Eisenreich, Alia Farid, Laura Fröhlich, finger, Ryan Gander, Binelde Hyrcan, Bernd Krauß, Manuel Pelmus, Michael Rakowitz, Christoph Ruckhäberle, Javier Tellez, Mona Vatamanu & Florin Tudor, Architecture Uncomfortable Workshop, Anna Vovan & Anna Witt
Die Ausstellung ist eine Kooperation der Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig und der OFF Biennale e.V. Budapest. Das Kooperationsprojekt hat die Geschichte von Gaudiopolis als Inspirationsquelle und als eine zentrale Metapher gewählt. Gaudiopolis (1945–1950), „Die Stadt der Freude“ war eine Kinderrepublik, die nach dem Zweiten Weltkrieg vom lutherischen Pastor Gábor Sztehlo in Budapest gegründet wurde. Sie bestand sechs Jahre lang und nahm Hunderte von Waisenkindern, unabhängig von ihrer Religion, sozialer Zugehörigkeit oder Nationalität auf. Als eine Gemeinde, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Demokratie neu zu erlernen und „unabhängige, selbstbewusste, in der Praxis geübte und in der Theorie gebildete“ Menschen zu erziehen, die „eine bessere Selbstkenntnis sowie Kritikfähigkeit anstrebten“, war es eine Realität gewordene Utopie, eine Manifestation von Hoffnung, Vertrauen, Mitgefühl, Großzügigkeit, Verantwortung, Beharrlichkeit, Mut und Fürsorge.
Im aktuellen Kontext von zerrütteten Zivilgesellschaften, autoritären Regierungen, von sozialer Spaltung und Diskriminierung steht Gaudiopolis für eine starke und solidarische Gemeinschaft, die ihre Dilemmas und inneren Konflikte zwar kennt, sich dennoch auf ihre Vielfalt und Qualitäten konzentriert und ihre Spielräume ausbaut.
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Vernissage,