„… 1947 hatte ich angefangen zu schreiben, erschien mein erstes Gedicht, kleine Satiren, Prosastücke folgten, und ich merkte, wie das Schreiben für mich immer wesentlicher wurde, so dass ich eines Tages daheim blieb, statt zur Kunsthochschule zu fahren. … Von dem Zeitpunkt an war ich ein Autor, ein Schriftsteller, ein Lyriker, ein Erzähler. … Jedoch habe ich nie aufgegeben, mich auch in der Bildenden Kunst zu bewegen, Illustrationen zu eigenen Texten zu verfertigen, Titelblätter zu zeichnen und Umschläge für meine eigenen Bücher. Ich habe Komisches und Bedenkliches auf Papier, Kupferplatten, Holz und Leinwand untergebracht, mehr zu meinem Amüsement als zu dem anderer. … Dergestalt sammelt sich in einem relativ langen Leben manches an, was an Wände gehört, in Mappen, in Bücher oder auf Borde. Eine Übersicht über die Menge des Geschaffenen habe ich kaum noch, da diese Menge ständig zunimmt und wächst und weiter wachsen soll und wird.“ (Günter Kunert, Auszug, 2010)

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